Zaunrübe

Die „Zaunrübe“ genannte Pflanze, auch Hundsrübe, Gichtrübe und Tollrübe genannt, ist ein unscheinbares einheimisches Gewächs, das in ganz Eurasien wild wächst. Ihr lateinischer Name ist „bryonia alba“. Sie ist eine giftige Kletterpflanze, die zu der botanischen Familie der Kürbisgewächse gehört, was man an ihren gezackten Blättern und den oft meterlangen Ranken, mit denen sie an Zäunen – daher der Name – hochklettert, erkennen kann, die sehr ähnlich aussehen wie die Wuchsteile von Kürbissen oder Zucchini in Miniatur. Die schwarz-beerige Pflanze kommt in der Natur überall von Skandinavien bis nach Russland vor und wird vor allem wegen ihrer Wurzel geschätzt, die mehrere Kilogramm schwer werden kann. Ihre Bedeutung in der mittelalterlichen Magie ist als sehr hoch einzuschätzen, denn die angeblich zauberkräftige Zaunrübe galt als Mittel gegen Sturm und Blitzschlag. Man legte eine Zaunrübe ins Haus oder hing sie an den Türstock, um sicher zu sein vor allen Unbilden des Wetters – in dieser Funktion war die Zaunrübe ein ähnlich geschätztes Schutz- und Abwehrmittel wie die berühmtere Mandragora oder Alraune. Doch die tolle Rübe hatte auch medizinische Wirkungen und wurde in der in der Naturheilkunde gegen Fieber und Bisswunden eingesetzt, wobei die Doktoren des Mittelalters mit höchster Vorsicht vorgehen mussten, denn die Zaunrübe ist giftig. In der modernen Medizin und Homöopathie findet sie Verwendung in Form von homöopathischen Tinkturen und Globuli, die ebenfalls unter dem lateinischen Namen „bryonia alba“ klassifiziert werden. Sie hilft als Homöopathikum gegen das Syndrom trockener und gereizter Augen, gegen Rheuma und Atemwegserkrankungen, aber auch gegen Wechseljahrs-Beschwerden und hormonelles Ungleichgewicht bei Frauen.


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