Zauberstab

Ein Zauberstab ist ein unverzichtbares magisches Utensil (Werkzeug) – nicht erst seit Harry Potter! Der Zauberstab soll gleichsam den Arm oder die Hand des Magiers verlängern und die Magie verstärken, deshalb wurde bei seiner Herstellung stets viel Sorgfalt eingehalten. Er besteht meist aus Holz; hier wird oft das Holz von so genannten magischen Bäumen bevorzugt, wie wir sie vor allem in der keltischen Tradition finden, wo von 12 oder 20 heiligen Bäumen die Rede ist. Einige dieser magischen Bäume wurden bevorzugt für Rituale benutzt, oder ihr Holz oder sogar ein Feuer damit galt als sehr zauberkräftig. Das magische Holz der Weide (englisch: sally) wurde bei englischen Hexen bevorzugt, da die Weide als Zauberbaum schlechthin galt und als Verbindung zwischen der geistigen Welt und der Erde; deutsche und französische Magier bedienten sich oft des Holzes des Holunders, der als besonders heilkräftig galt, oder der Eberesche, um Zauberstäbe zu schnitzen. Der Zauberstab soll nach einigen Überlieferungen so lang sein wie der Ellbogen des Magiers, der ihn bedient; andere Traditionen sprechen von Zauberstäben, die genau dreimal so lang seien wie ein Finger. Oft wird in die Spitze des Zauberstabs auch ein Edelstein, meist Bergkristall oder Amethyst, eingefasst, um dem Zauber noch mehr Stärke zu vermitteln. Manche Magier lassen ihren Zauberstab über Nacht im Mondlicht „baden“, damit er sich mit der energetischen Kraft des Mondes aufladen kann. Solche Bräuche finden sich schon bei dem spätrömischen Dichter Apuleius beschrieben, der in seinem Buch „Der goldene Esel“ Zauberbräuche aus der Antike beschreibt, unter anderem auch die Technik, mittels eines mit Zaubersprüchen gesegneten Zauberstabs die energetische Kraft des Monds gleichsam magisch einzufangen. Viel Aufwand für ein scheinbar kleines Utensil – und doch eine wichtige Vorbereitung auf die Praxis der Magie.


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