Voynich-Manuskript

Das Voynich-Manuskript gehört zu den geheimnisvollsten Büchern der Welt. Es wurde nicht nach einem Fundort, sondern nach dem Erwerber benannt, einem Büchersammler namens Wilfrid Michael Voynich. Dieser entdeckte das eher unscheinbare Manuskript im Jahr 1912 in einer abgelegenen Klosterbibliothek, deren Bestand an Büchern verkauft wurde, und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als er es durchblätterte und feststellte, dass es in einer unbekannten Sprache geschrieben worden ist und Illustrationen enthält, die keiner menschlichen, pflanzlichen oder tierischen Art zugeordnet werden können. Was das Voynich-Manuskript wirklich bedeutet und was es aussagen soll, ist seit seinem ersten erscheinen umstritten. Sci-Fi-Anhänger und Ufologen halten es für eine frühe Mitteilung von Außerirdischen oder für einen Bericht über Aliens, der zufällig im Mittelalter entstanden ist, doch Historiker glauben eher, dass es sich hier um eine Geheimschrift handelt, die verschlüsselt (chiffriert) wurde wie viele andere Geheimschriften im Mittelalter, da deren Verfasser oft Angst hatten, in die Fänge der Inquisition zu geraten oder als Hexer verschrien zu werden. Doch auch die These der angeblichen Geheimschrift lässt sich nicht belegen, denn unter allen heute bekannten Geheimschriften aus dem Mittelalter gibt es keine, die den Zeichen auf dem Voynich-Manuskript wirklich ähnelt. Alles, was man mit Bestimmtheit aussagen kann, ist, dass der Text offensichtlich aus der Zeit um 1500 stammt und irgendwann im Besitz des berühmten Kaisers Rudolf II. von Prag gewesen sein soll, der sich für Okkultismus, Spiritismus und Magie interessierte. Alles Weitere über den Inhalt dieses Texts ist Spekulation. Das Voynich-Manuskript wird heute in der Sonderabteilung für seltene und kuriose Bücher in der Yale Universität in den USA aufbewahrt.


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