Theosophie

Unter „Theosophie“ – wörtlich „die Weisheit Gottes“, oder die Weisheit von Gott – versteht man eine Betrachtungsweise, in der alles Wissen auf Gott zurückgeführt wird, welcher sich im Kosmos offenbare. Solche theosophischen Denkrichtungen findet man in den Werken vieler christlicher Mystiker wie Jacob Böhme, in der antiken ägyptisch-jüdischen Geheimlehre Kabbalah und den chassidischen Schriften über Mirakel und Gotteserfahrung, aber auch in den Studien des mittelalterlichen Gelehrten Paracelsus.

Theosophie im neuzeitlichen Sinn bedeutet auch eine im späten 19. Jahrhundert gegründete intellektuelle Bewegung, deren erste Urheberin Helena Petrowna Blavatsky war. Frau Blavatsky lebte von 1831 bis 1891 und war eine Weltreisende, Forscherin und Autorin, die viele Fahrten nach Indien und Nordafrika unternommen hat, um dort in die alten Mysterien der Eingeweihten einzutauchen und verschiedene Kenntnisse in okkulten Wissenschaften zu erlangen. Ihr berühmtestes Buch war „Isis entschleiert“; in diesem Klassiker der Esoterik versucht sie, den Mysterien alter Weisheitslehren auf den Grund zu gehen und eine Art übergeordnete Weisheit zu ergründen, eine Super-Erkenntnis, welche angeblich allen Systemen zu Eigen war. Frau Blavatsky war zu Lebzeiten bereits eine schillernde und umstrittene Gestalt, die bis heute noch die Menschen scheidet in begeisterte Anhänger und stark ablehnende Personen, die ihr nicht glauben oder sie für eine Verführerin halten. Auch die moderne New Age Bewegung, die auf eine Ära des Wassermanns hofft oder glaubt, dass diese bereits seit der Jahrtausendwende im Jahr 2000 vorhanden sei, beruft sich oft – nicht immer korrekt – auf Blavatsky.


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