Süßholz

Unter „Süßholz“ versteht man eine einzigartige Pflanzengattung der so genannten Süßhölzer (Griechisch glycorrhyza), die mehrjährige Stauden oder Kleinsträucher sind und überall auf der Welt in verschiedenen Varianten in im Mittelmeerraum, Nordafrika, Asien und Amerika vorkommen. Von den Süßhölzern wird gewöhnlich nur die Wurzel verwendet, die einen feinen, zuckerartigen Geschmack hat und der Pflanze daher den Namen gab. In der volkstümlichen Magie war Süßholz schon immer überaus beliebt – aus Gründen, die sich uns nicht unmittelbar erschließen. Der ägyptische Pharao Tut-Ench-Amun hatte unter seinen Grabbeigaben eine Süßholzwurzel – ein erstaunlicher Umstand, der die Beliebtheit und Kostbarkeit dieser Pflanze schon im Altertum beweist. Im europäischen Mittelalter pflegte man Süßholz für allerlei Behexungs- und Liebeszauber zu benutzen. Es wurde auch gemunkelt, dass diese Wurzel, am Gürtel getragen, den Träger oder die Trägerin ewig jung machen sollte, im Körper wie im Geiste. Auch existierten zahlreiche geheime Rezepte zum Thema „Süßholzwurzel und ihre okkulte Verwendung in magischen Bräuchen und Tinkturen“. Eine beliebte Verwendung der Süßholzwurzel war und ist bis heute die Herstellung von Lakritze, die maßgeblich auf diesem Bestandteil beruht. Doch es gibt es noch viel älteres Rezept vom englischen Magier und Herbalisten Nicolas Culpeper, der im 16. Jahrhundert lebte und empfahl, Süßholzwurzel getrocknet und in Stücke geschnitten mit Quellwasser aufzukochen, bis sich eine dickliche Masse bildet. Diese wurde mit Honig und Milch vermischt und noch warm als Liebestrank genossen. Amouröse Nebenwirkungen ausdrücklich erwünscht!


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