NLP

Der Begriff NLP ist eine beliebte Abkürzung für „neurolinguistisches Programmieren“. Die Bezeichnung „neurolinguistisch“ bedeutet hierbei, dass das menschliche Gehirn mit seinen komplexen Nervenstrukturen (Neuronen) sich auf der Basis von gezielter Sprache und Sprechakten (linguistisch) dazu anweisen lässt, bestimmte Verhaltensmuster zu zeigen, was wiederum eine Programmierung darstellt. Wir bewegen uns beim NLP also auf dem Gebiet der voluntativen (willentlichen) Beeinflussung von Menschen kraft der Sprache und der durch Sprache ausgelösten hirnfunktionellen Aktionen, die sich wiederum praktisch in der Verhaltenssteuerung beweisen. Das Konzept des NLP stammt ursprünglich aus der psychologischen Forschung und dem Therapiewesen, dem es viele Zugänge zu Steuerungsmechanismen verdankt, und sollte beweisen, welches menschliche Potential durch verschiedene Methoden der Steuerung abrufbar ist. Es wurde von den Forschern Richard Bandler und John Grinder in den 1970er Jahren auf den Grundlagen von klassischer Psychologie, Verhaltenstherapie, Klientenzentrierter Gesprächstherapie und Kognitionswissenschaft entwickelt und seitdem mehrfach verbessert und um neue Erkenntnisse in der Verhaltensforschung vertieft, die sie auch im außertherapeutischen Bereich anwendbar machen. Viele erfolgreiche Unternehmen haben zum Beispiel in den 1990er Jahren auch Kurse und Seminare zum Thema „NLP für Führungspersonen“ oder „NLP für Vortragsredner“ angeboten, um die persönliche Führungskompetenz ihrer Fachkräfte psychologisch zu schulen. Doch das NLP ist auch umstritten, da es aufgrund seiner unterschwelligen und vorbewussten Botschaften auch eine – fraglich zulässige – Beeinflussung von Personen darstellt.

Kritiker merken an, dass die Programmierung durch NLP nicht zwingend von Propaganda oder anderen ethisch unvertretbaren Methoden der Einflussnahme zu unterscheiden ist. Befürworter des NLP meinen, es sei bei dieser Methode wie bei allen anderen auch: sie könne sowohl zum Guten als auch zum Schlechten verwendet werden, es käme hier lediglich auf die innere Einstellung und die Werthaltung des Ausübenden an. Pfiffige Studenten des NLPs berichten zudem, dass sie durch ihre fachlichen Kenntnisse zuletzt auch ihre Professoren unterbewusst programmiert haben, ihnen bei der Notengebung besonders zugetan zu sein – natürlich, ohne dass diese die leiseste Ahnung von der Manipulation hatten…


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