Melisse

Die Melisse ist eine alte Heil- und Teepflanze, die schon im mittelalterlichen Kräutergarten ihren festen Platz hatte. Die meist mehrjährige, staudenartige Pflanze hat biegsame, hellgrüne Blätter und ist unter dem botanischen Namen „melissa officinalis“ seit Jahrhunderten ein anerkanntes Arzneikraut. Am beliebtesten ist die Art der Zitronenmelisse, die – wie der Name schon sagt – angenehm nach Zitrone duftet und gern für heilende und erfrischende Tees und Salben verwendet wird. Zitronenmelisse ist leicht zu züchten und kann von jedem Hobbygärtner problemlos im Staudengarten oder im Balkonkasten herangezogen werden, sofern sie nicht der prallen Sonne ausgesetzt und regelmäßig gegossen wird. Nach der so genannten Signaturen-Lehre der mittelalterlichen Magie gehörte die Melisse dem Mond und dem Reich des Weiblichen an und wurde deshalb primär zur Heilung und Linderung von Frauenleiden eingesetzt: bei Unterleibsbeschwerden, Krämpfen, unregelmäßiger Menstruation oder Wechseljahrs-Depressionen soll die Melisse Wunder gewirkt haben. Doch nicht nur als Tee zur Nervenberuhigung wird diese wandelhafte Pflanze heute noch in der modernen Medizin großflächig eingesetzt, es gab in der alten Geschichte auch eine traditionelle Verwendung als „Schlafkraut“. Damit ist nicht nur gemeint, dass die Melisse nachgewiesenermaßen Nervosität lindert und, ähnlich wie Hopfen, die Nerven beruhigt und so für guten Schlaf sorgt, sondern diese Pflanze sollte zusätzlich auch schöne Träume bringen. So hieß es in einem volkstümlichen Aberglauben, dass, wer abends vor dem Schlafengehen Melissen-Tee trinkt oder Melisse im Salat isst, ausgesprochen schöne Träume haben werde, die ihn direkt ins „grüne Reich der Feen“ führen sollten….


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