Mantik

Unter der „Mantik“ versteht man die Orakeltechnik als solche. Dieser Begriff stammt vom altgriechischen Wort „mantein“ ab, was „die Zukunft vorhersehen“ oder „ein Orakel sprechen“ bedeutet. Unter dem Oberbegriff der Mantik werden daher seit dem Altertum alle erdenklichen Techniken und Bräuche zusammengefasst, die es dem Menschen auf die eine oder andere Weise ermöglichen, die Zukunft zu sehen, und die seit dem Beginn der menschlichen Zivilisation auf unterschiedliche Weise praktiziert werden. Zur Mantik oder zu den so genannten mantischen Techniken allgemein gehören das Hellsehen, das Hellsehen ohne Hilfsmittel, das Hellfühlen, das Kartenlegen mit Tarotkarten, Lenormand-Karten, Skat-Karten, Zigeuner-Karten oder Kipper-Karten, das Sehen in der Kristallkugel, die Wasserschau oder Feuerschau, das Runen-Legen und viele andere Techniken, die seit der Antike bekannt sind und bis heute ausgeübt werden.

Manche Menschen bezeichnen die mantischen Künste auch gern als divinatorische Künste oder als Divination (vom lateinischen Wort deus für Gott), denn man ging oft davon aus, dass nicht der Mensch das eigentliche Zentrum eines Orakels sei, sondern eine Gottheit, die durch den Menschen spräche und ihm seine Zukunft offenbare. Die divinatorischen Künste seien also Botschaften von den unsichtbaren, verborgenen Gottheiten, die durch den Menschen – gleichsam als menschliches Sprachrohr oder Kanal – übermittelt würden und sich inhaltlich auf die Zukunft bezögen, die das Schicksal vorherbestimmt. Die traditionelle Mantik oder Orakelkunst im Allgemeinen geht auch davon aus, dass die Gottheiten oder die geistige Welt durch den Orakeldeuter sprechen würde, sieht aber nicht unbedingt den Zusammenhang mit Religionen oder Götterglauben.


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