Hekate

Die Göttin Hekate stammt aus der griechischen Mythologie und ist eine antike Rache- und Sühnegöttin. Sie gehört dem Kosmos der so genannten chtonischen Gottheiten an, das heißt der mütterlichen Gottheiten, die die fruchtbare Erde beherrschen oder unter der Erde wohnen. Die Hekate Chtonia, die Erdgöttin Hekate, rächt alles Unglück und ist daher eine Freundin der zu Unrecht Verfolgten und Bedrängten. Der Feiertag der Hekate ist der 16. November. Am 16.November wurden deshalb im antiken Griechenland traditionell Dankgaben an Hekate verabreicht, indem man Teller mit Speisen und Getränken an Wegkreuzungen niederlegte. Die Sage ging, dass die Göttin Hekate in der Nacht zum Kreuzweg kommen sollte – ihrem bevorzugten Aufenthaltsort, da sich dort die Energien kreuzten – und die Dankgaben abholen würde. Hekate wird in der Mythologie oft in furchterregender Art und Weise dargestellt, mit drei Köpfen, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft repräsentieren sollen, denn sie rächt alles Unrecht, das bereits Geschehene, dasjenige, das gerade geschieht, und das, das jetzt entsteht. Als Sühnegöttin sagt man ihr nach, sei ihre Wut fürchterlich und sie sei mit den so genannten Furien und Erynnien, den Rachegeistern, im Bunde. Sie wird von wilden Hunden begleitet und gilt auch als Schutzpatronin der Hexen. In Rom hieß diese Göttin auch Hecube oder Hecuba und sie kommt in vielen Gedichten und Gesängen vor, die Rache zum Thema haben. In Carl Orffs berühmter Musikentdeckung „Carmina burana“, die auf Studentenliedern aus dem Mittelalter basiert, spielt Hecuba erstmals in der Neuzeit wieder eine Rolle, indem sie angeblich die Göttin ist, die das Rad des Schicksals antreibt und die Ungerechten unter dessen Speichen zermalmt („O Fortuna“). Im Neuheidentum und Wicca fühlen sich gegenwärtig wieder einige Praktiker der Magie von Hekate angezogen und behaupten, ihre Magie stünde unter Hekates Schutz.


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