Fetisch

Unter einem „Fetisch“ versteht man in der afrikanischen Magie und Zauberkunst (Voodoo) ein Zaubermittel, das meist ein natürliches Material aufweist und durch Blut oder Rituale magisch „aufgeladen“ wird. Bekannte Fetische sind etwa Wurzeln oder Stäbe aus Holz, Puppen für Puppenzauber, Knochen von Opfertieren oder Schädel. Der Voodoo oder genauer, der Hoodoo (so heißt die Zauberkunst in Abgrenzung von der eigentlichen Religion, dem Vaudoun), benutzt oft sogenannte Fetische, um einen Zauber vom Magier selbst auf ein Objekt zu übertragen. Der Fetisch fungiert also als eine Art Zeiger oder Übermittler, ähnlich wie der Zauberstab in der traditionellen europäischen Magie. Charakteristisch für das Benutzen eines Fetischs ist, dass man ihn nach Gebrauch nicht einfach entsorgt, sondern immer wieder verwendet, auch, um dessen Zauberkraft zu steigern. Denn im Hoodoo gibt es den Glauben, dass ein Fetisch immer stärker und wirkmächtiger würde, je öfter man ihn benutzt. Deshalb gibt es den alten Brauch, dass Magier ihre Fetische unter Verschluss halten, damit kein Anderer sie unbefugt anfassen darf, und dass sie die Fetische nur zu bestimmten Gelegenheiten benutzen, um zu zaubern, aber keinesfalls im Spiel oder Scherz, da die Wirkkraft des Fetischs sehr ernst genommen wird. Der Glaube an die sich steigernde Macht eines Fetischs, die immer größer würde mit der Zeit, ist tatsächlich so verbreitet, dass manche Fetische auch von Generation zu Generation weitergegeben werden. Sie gelten als das wertvollste Eigentum eines Magiers, und wer seinen Fetisch verliert, der würde angeblich sehr unglücklich werden. – In der Neurosenlehre nach Sigmund Freud wird der „Fetischismus“ auch als eine sexuelle Verirrung angesehen, die sich auf Objekte (Fetische) zwecks Befriedigung stützt. Der Begriff des Fetischs stammt jedoch ursprünglich aus der magischen Welt.


Zurück

Portal-System by flexcom.de