Efeu

Das Efeu – botanisch „hedera helix“ – ist ein überall in Europa vorkommendes, immergrünes kletterndes Gewächs, das gern an Baumstämmen emporwächst und daher sowohl in Wäldern wild vorkommt, als auch in Gärten und Parkanlagen zum Bewachsen von Spalieren und Mauern gezüchtet wird. Die immergrüne Pflanze mit den schön gezackten Blättern kommt in einer sattgrünen und einer so genannten panaschierten (zweifarbigen, grün-weißen) Form vor. Efeu gilt in der Magie als ein besonderes Kraut, denn wie alle immergrünen Gewächse soll auch dem Efeu das ewige Leben der Vegetation innewohnen, welches als Gleichnis für die ewige Substanz der Seele galt. Daher kommt der Brauch, zu Weihnachten – aber auch zu anderen Festtagen wie Ostern, Maria Lichtmess und Sommer-Sonnwendfeier – den Tisch und die Wohnung mit immergrünen Pflanzen wie Efeu, Ilex und Tannenreisern zu schmücken. Ein Kranz aus Efeu sollte das Haus und seine Bewohner vor Verwünschungen schützen. Man pflanzte jedoch Efeu stets fern vom Haus, zum Beispiel an einer Begrenzungsmauer, und nicht in unmittelbarer Nähe, denn wenn Efeu am Haus wild wuchere, würde das als ungutes Omen den Tod oder eine Krankheit bei den Bewohnern voraussagen, glaubte man. In der Magie wurden die unscheinbaren Beeren des Efeus bei Räucherungen eingesetzt, um im aufsteigenden Rauch die Zukunft erkennen und mit Geistwesen kommunizieren zu können. Die immer schöne Gesellschaftsdame Ninon de Lenclos (1620-1705) hatte jedoch einen liebenswürdigeren Brauch für den Efeu: sie badete darin und erhielt dadurch angeblich ihre jugendliche Frische. Vorsicht ist jedoch geboten bei jeder Eigenanwendung von Efeu: die Pflanze ist in allen Bestandteilen giftig.


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