Eberesche

Die Eberesche ist ein kleiner bis mittelgroßer Baum, der überall in Mittel- und Osteuropa vorkommt. Sein lateinischer Name ist „sorbus aucuparia“. Er ist wegen seiner gefiederten Blätter, die sehr dekorativ aussehen, und seiner orangeroten Beeren im Herbst ein Strauch oder Kleinbaum von hohem Zier-Wert. Unsere Vorfahren pflanzten gern einen auch „Drachenbaum“ genannten Ebereschenbusch an den Stall oder hinter eine Mauer, um ihre Tiere vor Krankheit oder Diebstahl zu bewahren und Schutz vor bösen Geistern zu erlangen, denn der Eberesche wurde so große Kraft nachgesagt, dass gleichsam alle unguten Einflüsse vor ihr weichen sollten. Die Sage geht, dass die Eberesche – ein heiliger Baum bei den Kelten – einer der Bäume sei, die mit ihrem Holz magische Eigenschaften übertragen und Positives gleichsam aufspeichern, ähnlich wie auch der Holunder und die Birke. Deshalb waren im Mittelalter kleine Kult- und Ritualgegenstände aus dem Ebereschenholz überaus beliebt, und man steckte auch Zweige über die Haustüren, um unerwünschte Eindringlinge auf Distanz zu halten. Doch die Eberesche hat neben diesen magischen Effekten aus der Legende auch erstaunliche pharmazeutische Wirkungen, die heute wissenschaftlich nachgewiesen werden können. Die Blätter enthalten die so genannte Apfelsäure, die stark harntreibend wirkt; deshalb werden moderne medizinische Präparate aus Eberesche heute noch – oder wieder – bei harntreibenden Kuren verwendet. Der geheimnisvolle „Drachenbaum“ hat es immer noch in sich, und wer einmal unter ihm gesessen hat und dem Rauschen in seinen Blättern zugehört hat, versteht, weshalb die Vorfahren diesen vielseitigen Baum als etwas Magisches ansahen.


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