Chakra

Unter einem „Chakra“ versteht man in der indischen Weisheitstradition ein machtvolles Nervenzentrum des menschlichen Körpers, das sowohl eine anatomisch-medizinische, als auch eine rein geistige und spirituelle Bedeutung als Sinnbild des Göttlichen haben. Der Name Chakra (Plural: Chakren), der aus der altindischen Gelehrtensprache Sanskrit stammt, bedeutet ursprünglich „Rad“ und leitet sich daraus ab, dass jene feinen Nerven-und Energiezentren gleichsam kreis- oder spiralförmig im menschlichen Körper angeordnet sind und ausstrahlen in die jeweils höheren oder niedrigeren Regionen.

Es gibt insgesamt sieben Chakren, die wie Perlen an einer Schnur entlang der Wirbelsäule aufgereiht sind, und zwar von unten nach oben stetig aufsteigend: Wurzelchakra, Sakralchakra, Solarplexus-Chakra, Herzchakra, Kehlkopf-Chakra, Scheitel-Chakra und zuoberst das Stirnchakra. Diesen Chakren werden stets bestimmte energetische Themen, Emotionen und Farben zugeordnet. Das Wurzelchakra befindet sich am unteren Ende der Wirbelsäule in der Nähe des Steißbeins, seine Farbe ist dunkelrot und die ihm entsprechende Emotion ist Gier, Hunger, Habsucht und Selbsterhaltungstrieb. Das Sakralchakra (oder auch das Sexualchakra, wie es auch genannt wird) befindet sich oberhalb des Wurzelchakras im menschlichen Becken und hat die Farbe orange, ihm werden die Emotionen Aggression und Lust zugeordnet. Das Solarplexus-Chakra befindet sich auf dem Sonnengeflecht auf Bauchhöhe und erhält die Farbe sonnengelb, seine korrespondierende Emotion ist die Freude, Wissbegier und Kreativität. Das Herzchakra ist energetisch mit dem Herzen verbunden und auch dort lokalisiert; seine Farbe ist grün (in manchen alten Texten jedoch rosa) und die ihm gemäße Emotion ist Liebe, Güte und Mitteilsamkeit sowie Empathie. Das Kehlkopf-Chakra ist am Kehlkopf am Hals angeordnet und wird mit hellblauer Farbe symbolisiert, seine typischen Emotionen sind Ich-Stärke, Wille und Durchsetzungsvermögen – also die „Stimme“ des Menschen. Das Stirn-Chakra, das sich zwischen den Augen befindet, wird oft indigoblau symbolisiert und repräsentiert Wissen, Intellekt und Einsicht in höhere Welten, sowie das höhere Ich. Das Scheitel-Chakra auf der höchsten Stelle des Schädels zuletzt ist violett (in anderen Quellen aber auch gold und weiß) und enthält einen energetischen Zugang zum Universum, zum Absoluten und Göttlichen.

Diese sieben Chakren, glaubt die indische Mythologie und Weisheitslehre, seien charakteristisch für das Sein des Menschen, das sich über energetische Zentren im Körper sinnbildlich in immer höhere Bewusstseinsebenen transformiert. Manche alten Quellen berichten auch, dass der Mensch früher mehr als sieben Chakren besessen habe (neun, zehn oder gar zwölf), die ihn wie ein hoch ausstrahlender Lichtkörper oberhalb seines materiellen Körpers umgeben haben, und dass diese zusätzlichen Hüllen ihm sozusagen verloren gegangen sind, als er sich immer mehr in die Welt des Materiellen begeben habe und seinen Anschluss zur geistigen Welt zunehmend vernachlässigt hat.


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