Bann-Zauber

Was ein Bann-Zauber bringen soll, wird schon in der Wortbedeutung klar: er soll einen Bann, also eine Abwehrhaltung, gegen eine Person oder ein Geschehen bewirken. Bann-Zauber sind Spruchformeln (Zaubersprüche, siehe auch: Zauberspruch), die zum Beispiel ein Haus vor Brand oder Blitz schützen sollen, was insbesondere im frühen und späten Mittelalter, als es noch keine Feuerversicherung gab, ein sehr gefragtes Ritual darstellte. Auch ist die bis heute beliebte Art, dass zum Dreikönigstag am 06. Januar kleine Kinder CMB an die Haustüren schreiben, ist eine solche Spruchformel, die für die Dauer eines Jahres alles Unglück vom Haus und seinen Bewohnern abhalten soll. Denn der Kurz-Spruch oder die Formel lautet eigentlich „Caspar, Melchior und Balthasar“, also die Namen der Heiligen drei Könige aus dem Morgenland, die dem Christuskind angeblich die Geschenke von Weihrauch, Gold und Myrrhe brachten. Andere Forscher sagen auch, dass der Spruch eigentlich die Kurzform ist von „Christus mansionem benedicat“, was so viel bedeutet wie „Christus segnet dieses Haus“. Ein sogenannter Segen kann also, im christlichen Glauben oder auch in anderen Glaubenssystemen, zum Schutz und als Bann vor Unheil dienen. Doch auch im Volksglauben und in der Magie gibt es zahlreiche Bannformeln und Bannzauber, die den Menschen schützen und Feinde auf Distanz halten sollten, wie bestimmte Sprüche, Kerzen-Rituale und auch das Tragen eines Glücksbringers oder Talismans (siehe auch: Talisman). Auch schon in der Antike hatte man viele Bann-Zauber, und zwar überraschenderweise dort, wo man sie nicht unbedingt vermutet: beim Militär. Denn die griechischen Soldaten trugen oft schreckliche Fratzen auf ihren Schilden, um die Feinde abzuschrecken, als eine Art psychologischer Kriegsführung. Diese Bann-Symbole, wie zum Beispiel der Kopf der Medusa mit den Schlangen, hießen Apotrophäon (das Abwehrende).


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